Die Geschichte hinter meiner Kunst
(Und warum sie vielleicht mehr mit dir zu tun hat, als du auf den ersten Blick denkst)
Du fragst dich, wer ich eigentlich bin und wie ich dazu komme, Kunst rund um das Thema Mental Health zu kreieren?
Kurz gesagt: Kunst ist für mich eine charmante Möglichkeit, über wichtige Themen zu sprechen, die uns alle betreffen, aber für gewöhnlich im Verborgenen bleiben. Mentale Gesundheit gehört dazu.
Ich war noch ein Teenager in den frühen 2000er Jahren, als meine allerbeste Freundin an Depressionen erkrankte. Damals wusste ich nicht wirklich, was genau da passiert und wie ich damit (und mit ihr) umgehen soll. Die Situation war superfies und ich war komplett lost.
Auch jetzt in meinen 30ern stelle ich immer wieder fest, wie wenig die allermeisten von uns ihre psychische Gesundheit auf dem Schirm haben – und dass es super wichtig ist, über unseren individuellen Struggle zu sprechen. Denn mittlerweile ist mir völlig klar, dass wir im Endeffekt alle von mentalen Herausforderungen betroffen sind, direkt oder indirekt.
Trotzdem wird die mentale Gesundheit in unserer Gesellschaft gefühlt immer noch nicht genau so ernst genommen, wie die körperliche. Dabei hängt beides untrennbar miteinander zusammen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung:
Eine unerkannte Autoimmunerkrankung machte mir viele Jahre lang das Leben schwer – nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Ich bemerkte es jedoch nicht. Denn ich hielt es erstaunlicherweise für normal, mich trotz 8 oder 9 Stunden Schlaf ständig schlapp zu fühlen, Stimmungsschwankungen zu durchleben (die man als Frau erstmal auf den Zyklus schiebt) und immer wieder ganz furchtbar antriebslos zu sein. Ich schob alles auf den Stress auf der Arbeit und darauf, dass das Leben nunmal kein Ponyhof ist.
Doch dann kam die Diagnose, aus heiterem Himmel – Und mir ging ein Licht auf
Ich habe Hashimoto-Thyreoiditis und bin rückblickend, ehrlich gesagt, ein bisschen wütend auf mich selbst. Weil ich meinen körperlichen und seelischen Zustand jahrelang abgetan habe, statt ihn ernst zu nehmen und genauer hinzusehen.
Seit der Diagnose höre ich viel mehr auf meinen Körper – und eben auch auf meine Psyche. Das führte zu kleinen und großen, aber auch unbequemen Veränderungen in meinem Leben.
– Ich habe meine Beziehung beendet (was rückblickend längst überfällig war) und mich von langjährigen Freundschaften getrennt, die mir nicht mehr gut taten
– Ich habe meine Ernährung umgestellt und gehe jeden Morgen auf die Yogamatte
– Ich habe meinen sicheren Job als Webdesignerin gekündigt, um mich in Vollzeit meiner Kunst und meinen Sammler:innen zu widmen
– Und ich sage öfter „Nein“
Und genau hier kommen wir zur Motivation hinter meiner Kunst
Die Verantwortung dafür, dass es uns rundum gut geht, liegt letztlich bei jeder und jedem von uns selbst. Versteh mich nicht falsch – Natürlich können wir nicht immer beeinflussen oder gar kontrollieren, was uns im Leben passiert und welche Schicksalsschläge oder Krankheiten uns treffen. Aber wir können wenigstens versuchen, in allen Lebenslagen verantwortungs- und liebevoll mit uns umzugehen. Mental, emotional und physisch.
Diese Verantwortung können wir nicht abgeben. Weder an Ärzt:innen, noch an Freund:innen oder die Familie.
Meine Kunst ist eine Erinnerung, diesen Weg der reflektierten Selbstfürsorge zu gehen – Jeden Tag, Schritt für Schritt
Ich widme sie all denjenigen, die offen und ehrlich auf ihre Mental Health blicken und von bedeutungsvoller Kunst auf ihrem Weg begleitet werden wollen.
Ich widme sie dir.