Island Reisebericht

Dieser Reisebericht erzählt die Geschichte hinter meinen von Island inspirierten Kunstwerken. Du erfährst ungefiltert von meinen zwei aufregenden Island-Reisen und ich lasse dich an den schönsten Fotos und ganz persönlichen Erfahrungen, Highlights, aber auch Enttäuschungen teilhaben.

Im Sommer verwandeln endlose Lupinenfelder das südlichste Dorf Islands Vík í Mýrdal in ein blau-violettes Blütenmeer

Perfekt für die erste Islandreise: Ein entspannter Roadtrip auf der berühmten Ringroad, die einmal um die ganze Insel führt

Inhalt

Island habe ich bisher zwei mal besucht, in den Jahren 2019 und 2021

Voller Vorfreude stürzte ich mich in die Reiseplanung für eine aufregende Rundreise

Nimm dir bei einem selbstorganisierten Roadtrip lieber zu viel Zeit, als zu wenig

Meine ganz persönlichen Island-Highlights

Once in a lifetime: Einmal einen Vulkanausbruch live erleben

Island wird seinem Ruf als Land der Extreme gerecht

Häufige Fragen & Antworten rund um deine erste Islandreise


Island habe ich bisher zwei mal besucht, in den Jahren 2019 und 2021

Tatsächlich ist Island nicht einfach nur irgendein Reiseziel für mich. Sondern eine wertvolle Quelle der Inspiration für meine Kunst: In die Vulkaninsel habe ich mich erstmalig auf einer Rundreise im Jahr 2019 Hals über Kopf verliebt. Seitdem tauchen die weiten Landschaften Islands immer wieder in meinen Kunstwerken auf. Bei Ausstellungen und im persönlichen Gespräch mit neuen Sammler:innen werde ich verständlicherweise immer wieder über Island ausgefragt. Die Menschen wollen wissen, woher die Inspiration hinter meinen Bildern kommt.

So kam ich zu dem Entschluss, mich aufgrund der hohen Nachfrage endlich einmal hinzusetzen und meine ganz persönliche Liebesgeschichte mit Island aufzuschreiben. Sie beginnt im Herbst 2018. Den Wunsch einer Island-Rundreise hatte ich damals schon lange. Island ist ja für ganz viele ein Sehnsuchtsort und Traumziel – verständlicherweise! Zusammen mit meinem Partner sollte der gemeinsame Wunsch einer Islandreise nun Realität werden. Dass ich mich wenige Monate später solo auf den Weg machen sollte, ahnte ich damals nicht.

Der Seljalandsfoss ist ein 66 Meter hoher Wasserfall in Südisland und liegt gut sichtbar an der Ringstraße

Hier könnte ich ewig stehen und zuschauen, wie das Wasser 66 Meter in die Tiefe fällt: Der wunderschöne Seljalandsfoss war der erste, große Wasserfall auf meinem Island Roadtrip und bleibt mir daher besonders in Erinnerung

Der Foss á Síðu ist ein 82 Meter hoher Wasserfall in Südisland und liegt gut sichtbar an der Ringstraße

Der Foss á Síðu hingegen ist ein eher unscheinbarer Wasserfall in Südisland und liegt ebenfalls gut sichtbar an der Ringstraße

Voller Vorfreude stürzte ich mich in die Reiseplanung für eine aufregende Rundreise

Mir hat das Recherchieren und Planen von Flügen ab München, der detaillierten Route und einem passenden Mietwagen schon im Vorfeld unglaublich viel Spaß gemacht. Dabei waren Reiseberichte und Reiseblogs wertvolle Inspirationsquellen für mich. Außerdem tauschte ich mich mit einem befreundeten Pärchen aus, das gerade von der Vulkaninsel zurückgekehrt war, um persönliche Tipps zu bekommen. Mir ist es immer am liebsten, Informationen direkt von anderen Reisenden aus erster Hand zu erhalten. Vielleicht geht es dir ähnlich. Mit diesen Zeilen möchte ich daher etwas zurückgeben. Ich will meine eigenen Erfahrungen mit dir teilen und hoffe, dir bei der Urlaubsplanung für deine Islandreise behilflich zu sein. Damit du meine Fehler nicht wiederholst.

Im isländischen Sommer blühen die Lupinen rund um Vík í Mýrdal und gelten als Highlight, das direkt an der Ringstraße liegt

Dass Island mich gleich am 2. Tag meiner Reise mit so einer Farbenpracht überrascht, habe ich nicht kommen sehen: Im Süden rund um Vík í Mýrdal blühen im Juni die wilden Lupinen

Im Sommer Islands blühen die Lupinen auf der kargen Vulkanlandschaft, die südlich an der Ringroad liegt

Von dieser Blütenpracht habe ich mich inspirieren lassen und als Reiseandenken Lupinen in meinen eigenen Garten eingepflanzt

Nimm dir bei einem selbstorganisierten Roadtrip lieber zu viel Zeit, als zu wenig

Das will ich dir gleich zu Beginn als wichtigsten Tipp mitgeben. Ich muss nämlich zugeben, die Planung für meine erste Island-Reise war eine echte Challenge: Ich und mein Freund, wir hatten damals nur 1 Woche Zeit und wollten trotzdem so viel wie möglich sehen. Meine Recherchen hatten mich diesbezüglich sehr verunsichert: Kann man die Insel innerhalb von 7 Tagen mit einem Mietwagen auf der Ringstraße umrunden oder wird das unnötig stressig?

Ja, man kann. Auch wenn man in diversen Reiseblogs oft anderes liest. Wir entschieden uns für eine Rundfahrt ab Kevlavik, gegen den Uhrzeigersinn. Der knappe Zeitplan hatte jedoch seinen Preis: Den Golden Circle mit dem berühmten Geysir habe ich nicht gesehen. So wollte ich gleich am ersten Tag Zeit sparen und außerdem die von Tagesausflüglern aus Reykjavík vielbesuchte Strecke meiden und weiter nach Osten, in ruhigere Gebiete fahren.

Das funktionierte erstaunlich gut: In meinen 7 Tagen auf Island erlebte ich auf über 1.000 km einen sehr entspannten Roadtrip und die Anzahl anderer Touristen und Reisebusse war an den bekannten Sehenswürdigkeiten stets überschaubar. Und doch erlebte ich Island ganz anders, als erwartet. Denn aus dem ursprünglich als Pärchenurlaub geplanten Trip wurde eine Solo-Reise. Ich hatte mich kurz zuvor von meinem Freund getrennt.

Die Eldhraun ist ein riesiges Lavafeld im Süden Islands, das bis zum Horizont reicht und mit Moos bedeckt ist

Mit Moos bedeckte Lava, so weit das Auge reicht: Die Eldhraun ist mit einer Fläche von über 500 km² das größte Lavafeld der Welt und wirkt einfach nur surreal!

Die mit Moos bedeckte Feuerlava (Eldhraun) ist eine echte Naturschönheit bei der Ringroad im Süden Islands

So schön sieht das Moos auf dem Lavafeld aus der Nähe aus und es gibt aus gutem Grund nur wenige, begehbare Pfade, um die fragile isländische Natur hier zu schützen

Meine ganz persönlichen Island Highlights

Gleich vorweg sei erwähnt, dass ich keine Touren gebucht habe. Ich wollte Island pur erleben und auf eigene Faust erkunden – Ehrlicherweise hätte ich auch gar keine Zeit für Touren gehabt. Denn meine 7-tägige Umrundung der Insel war, wie bereits erwähnt, knapp bemessen. Trotzdem habe ich so unglaublich viel gesehen und hatte mehr als einmal Pipi in den Augen.

Da sind zum Einen natürlich die wunderschönen, weiten Strände und das wilde Meer. Dann die unzähligen Wasserfälle wie Skógafoss und Gódafoss, einer schöner und gewaltiger als der andere! Die Jökulsárlón Gletscherlagune mit dem Diamond Beach hat mich ebenfalls sehr begeistert, wobei die Eisberge im Sommer zugegebenermaßen recht überschaubar sind.

Am Diamond Beach in Island werden glitzernde Eisbergfragmente vom Vatnajökull Gletscher angespült

So wunderschön glitzern die am Diamond Beach angespülten Eisbergfragmente vom Vatnajökull Gletscher

Der Diamond Beach ist Islands schönster, schwarzer Sandstrand mit angespülten glitzernden Eisbergen

Das ist Island, wie man es sich vorstellt: Einsame, schwarze Strände und das wilde Meer sorgen für diese besondere Atmosphäre, die Island so einzigartig macht!

Was mich ganz unerwartet überwältigt hat, war die unglaubliche Farbenvielfalt Islands. Die orange-rote, brodelnde Vulkanlandschaft von Hverir, die einfach total surreal erscheint und wie auf einem anderen Planeten. Die blau-violetten Lupinenfelder bei Vík í Mýrdal, die Islands eigentlich recht karge Vulkanlandschaft im Juni in ein lila Blütenmeer verwandeln. Island ist eine wahre Augenweide!

Doch am allerschönsten, abseits der berühmten Highlights, waren für mich die vielen Stunden, in denen ich allein in meinem kleinen Mietwagen saß, im Stillen durch die unwirkliche Landschaft fuhr und spontan hier und da Halt machte. Die endlose weite Islands ist mir in diesen Tagen tief unter die Haut gekrochen. Mit meiner Spiegelreflexkamera habe ich versucht, dieses besondere Gefühl von Ehrfucht und Bewunderung festzuhalten, das ich seitdem mit Island verbinde. Doch auf den Fotos kommt es nicht so rüber, wie in echt… Ich kriege jetzt noch eine Gänsehaut, während ich diese Zeilen schreibe.

Auf Islands Ringstraße ist ein Kleinwagen im Sommer ausreichend - Für das Hochland und im Winter ist Allrad Pflicht

Wunderschönes Wetter, unendliche Weiten bis zum Horizont und keine Menschenseele weit und breit – So habe ich im Juni 2019 meinen Roadtrip auf Islands Ringstraße erlebt

Once in a lifetime: Einmal einen Vulkanausbruch live erleben

Meine zweite Islandreise im September 2021 war einem außergewöhnlichen Anlass gewidmet. Als der Fagradalsfjall auf der Halbinsel Reykjanes ausbrach, sah ich einen Lebenstraum für mich wahr werden: Einmal einen Vulkanausbruch live erleben! Also flog ich nach Reykjavík und buchte mich für ein paar Tage in einem AirBnB mitten in der Stadt ein. 

Mein Plan: Ich wollte zum Krater unweit von Grindavík wandern und heiß glühende Lava sehen. Der Vulkan war damals schon einige Wochen aktiv. Ich wollte dieses Naturwunder mit eigenen Augen sehen und bestaunen. Denn das ist es, was ich an Island so liebe: Die Ehrfurcht, die mich angesichts der Naturgewalten überkommt. Ich war so aufgeregt und konnte in der Nacht vor meiner Wanderung kaum schlafen. Doch das Wetter drohte, mir einen Strich durch die Rechnung zu machen: Auf einmal brach ein gefühlter Wintereinbruch über Island herein. Ich wusste, dass der Wanderweg zum Vulkanausbruch nur bei guten Wetterbedingungen zugänglich war… Trotzdem blieb mir nichts anderes übrig, als den nächsten Morgen abzuwarten, wo ich mich mit dem Worst Case meiner Reiseplanung konfrontiert sah: Das Wetter hatte sich über Nacht in einen regelrechten Schneesturm verwandelt und der Weg zum Vulkan wurde offiziell gesperrt.

Ich war so enttäuscht. Ich kann es auch heute noch kaum in Worte fassen. Mein spontaner Islandtrip war leider knapp geplant und besseres Wetter war nicht in Sicht. Ich sollte keine zweite Chance auf eine Wanderung zum Vulkanausbruch am Fagradalsfjall bekommen. Stattdessen verbrachte ich meinen restlichen Aufenthalt als ruhigen Städtetrip in Reykjavík, besuchte eine Kunstausstellung in der Harpa und begab mich auf die Suche nach entspannten Cafés. Kurze Zeit später war die Vulkaneruption vorbei.

Ich will ehrlich zu dir sein: Es war nicht der Urlaub, den ich mir gewünscht habe. Trotzdem hatte ich unterm Strich eine gute Zeit, was ich nicht nur dem Charme der isländischen Hauptstadt, sondern auch den unglaublich aufgeschlossenen und gastfreundlichen Isländern verdanke. Vielleicht lag es auch daran, dass ich alleine unterwegs war – Man kommt automatisch mehr ins Gespräch.

Fantastischer Panoramablick auf das isländische Hochland und den Tafelvulkan Herðubreið

Meine Wunschliste für Island ist noch lang… Ein Reiseziel fürs nächste mal ist auf jeden Fall das isländische Hochland mit dem wunderschönen Tafelvulkan Herðubreið

Island wird seinem Ruf als Land der Extreme gerecht

Island als Urlaubsziel ist wirklich ein Land der Extreme. Das weiß man natürlich, bevor man eine Reise antritt. Trotzdem ist man verständlicherweise enttäuscht, wenn die isländischen Wetterextreme die wohl überlegte Reiseplanung durchkreuzen. Das kann ich im Rückblick aus eigener Erfahrung bestätigen. Doch trotz aller Widrigkeiten: Die Insel im Nordmeer hat mein Herz im Sturm erobert. Weil sie so anders ist, als alles, was ich vorher kannte. Und weil Island das erste Land war, das ich alleine bereist habe. Ich habe das Solo-Reisen damals sehr zu lieben gelernt und bin seither öfter allein unterwegs, auch wenn ich in einer neuen Beziehung lebe.

Ich weiß es ganz genau: Ich werde auf jeden Fall noch mindestens ein drittes mal wiederkommen. So vieles habe ich noch nicht gesehen: Die Geysire. Die Nordlichter. Die Westfjorde. Und natürlich einen Vulkanausbruch! Denn während ich diese Zeilen schreibe, ist im Dezember 2023 erneut die Erde auf der Reykjanes Halbinsel aufgebrochen, mit einem kilometerlangen Spalt bei Grindavík. Seit Wochen hatte sich der neue Vulkanausbruch mit Erdbeben angedeutet. Und es wird garantiert nicht der letzte sein.

Jetzt bist du gefragt: Warst du auch schon einmal in Island? Oder hast du eine spezielle Frage für deine erste Reise in den Norden? Über eine kurze Nachricht von dir würde ich mich unfassbar freuen! Ich werde dir garantiert persönlich antworten.


Häufige Fragen & Antworten rund um deine erste Islandreise

In welchem Monat sollte ich nach Island reisen?

Das ist natürlich Typsache. Doch egal, wohin ich innerhalb Europas reise: Mai und Juni sind meine ganz persönlichen Favoriten, die ich dir auch für Island sehr empfehlen kann. Als ich im Juni für meinen 1.000 km Roadtrip auf der Vulkaninsel unterwegs war, hat sie sich von ihrer allerschönsten Seite gezeigt. Geregnet hat es nur ganz selten und einmal lief ich sogar im T-Shirt herum, obwohl ich eine ziemliche Frostbeule bin und der unablässige Wind es wirklich in sich hat. Praktisch ist außerdem, dass es im Juni einfach nie komplett dunkel wird: So kann man die Tage auf einer selbstorganisierten Reise wirklich voll auskosten.

Mein zweiter Besuch in Reykjavík hingegen war im September und ich habe es im Reisebericht ja bereits geschildert: Der unerbittliche isländische Herbst glich an diesen Tagen einem stürmischen, verregneten und verschneiten Wintereinbruch… Also ja: Meine Empfehlung für eine Island-Reise mit einigermaßen beständigem Wetter ist ganz klar Juni (außer du willst die Nordlichter sehen, die gibt es natürlich nur im Winter).

Welches Auto sollte ich mieten?

Die Wahl deines Mietwagens hängt stark davon ab, zu welcher Jahreszeit und auf welchen Straßen du in Island unterwegs bist. Als ich im Sommer auf der Ringstraße fuhr, war ein gewöhnlicher Kleinwagen für meine Zwecke völlig ausreichend. Doch sobald du die fast durchgängig geteerte Ringroad verlässt, um zum Beispiel ins Hochland zu fahren, bist du ohne Allrad aufgeschmissen. Das selbe gilt bei schlechten Wetterbedingungen und im Winter.

Welche Unterkünfte kannst du empfehlen?

Es gibt ja Menschen, die sind bei einem Roadtrip gern spontan und wollen sich nicht von vornherein an bestimmte Unterkünfte binden. Hier wäre ich jedoch in Island sehr vorsichtig. Nach meiner ersten Nacht in einem schnuckeligen AirBnB mit Flughafennähe in Kevlafik waren meine weiteren Übernachtungen über die ganze Insel verteilt. Ich hatte bei meiner Reiseplanung alles im Vorraus gebucht, was ich dir ebenfalls unbedingt ans Herz legen möchte! Es gibt zwar viele AirBnBs, Farmen und Tiny Houses als charmante Alternativen zu klassischen Hotels. Doch die Unterkünfte sind in weiten Teilen Islands rar gesät und schnell ausgebucht. Ich möchte an dieser Stelle keine konkreten Unterkünfte als Empfehlung nennen, du kannst mich jedoch bei Interesse gern direkt anschreiben.

Wie teuer ist Island?

Dass Island und generell ganz Skandinavien den Ruf hat, ein eher teures Reiseziel zu sein, kann ich nur bestätigen. Schon 2019 lag meine selbstorganisierte, einwöchige Reise mit Flug ab München im vierstelligen Bereich – Ohne zusätzlich gebuchte Touren, nebenbei bemerkt. Als Solo-Reisende trug ich natürlich die Kosten für Mietwagen und Unterkünfte allein – Was sich entsprechend halbiert, sobald du zu zweit unterwegs bist. Trotzdem darfst du davon ausgehen, dass eine Islandreise auch im Jahr 2024 kein Schnäppchen wird.

Wo finde ich noch mehr Tipps für meine erste Islandreise?

2 Websites kann ich dir empfehlen, die von langjährigen Islandfans mit großem Erfahrungsschatz stammen: Zum Einen betreibt Sabrina von www.hallo-island.de einen wirklich umfangreichen Reiseblog mit vielen persönlichen Reiseberichten und Empfehlungen. Zum Anderen bietet Florian von www.vulkankultour.de individuelle Reisebegleitungen und Vulkantouren in Island an. Darüber hinaus kannst du auch gern auf mich persönlich zukommen, wenn du dich mit mir über Island austauschen willst.